









Vorgestern habe ich geschrieben, dass Oslo ziemlich flach ist. Nun, das stimmt für den Kern der Stadt, doch nordwestlich davon liegt der Hausberg der Osloer, der Holmenkollen. Der Hügel ist etwas mehr als 500 m hoch und durch eine U-Bahn erschlossen. Also das U ist natürlich verwirrend, denn die Bahn verkehrt oberirdisch und gefühlt im Schritttempo, weil es viele enge Kurven hat. Sie gehört aber zum städtischen U-Bahnnetz und verkehrt auch unter der Innenstadt, so ist man in ca. 35 Minuten ohne Umsteigen oben im Naherholungsgebiet.
Hausberg ist wahrscheinlich noch untertrieben, denn die Hauptstädter verbringen darauf und darum herum ihre Freizeit, dazu gehören vor allem Langlauf, es gibt aber auch ein Skigebiet, die Skisprunganlage, die Biathlonanlage und eine Schlittelpiste. Der Zug fährt am Samstag alle 4 Minuten und er war trotzdem so voll, dass wir uns an den Skibus in Grindelwald erinnert fühlten.
Wir waren heute als Touristen sicher in der Minderheit. Zuerst besuchten wir das Roseslottet, eine Bilder- und Skulpturenausstellung in Erinnerungen an die Kriegszeiten. Der Name kommt von der Wiederstandsbewegung der „Weissen Rose“ während der Nazizeit. Anschliessend machten wir eine Winterwanderung durch die Wälder. Winterwandern gehört übrigens nicht zu des Norwegers Lieblingsbeschäftigungen, denn auf den zwar einigermassen markierten Wegen trifft man praktisch niemanden an. Zum Schluss haben wir das nordische Zentrum besucht, der Skisprungturm war bereits geschlossen und zum grossen Steintroll, der über der Anlage wacht, kommt man als Fussgänger im Winter nicht hin. Der bleibt den Langläufern vorenthalten und wir haben gehört, dass man sich als Fussgänger hier unter keinen Umständen auf eine Loipe begeben sollte. Das habe auch schon zu Schlägereien geführt.
Am Abend besuchten wir im Konzerthaus das Konzert von Mari Boine. Die samischen Klänge der Sängerin waren ein gefühlvoller Abschluss unseres Aufenthalts in Norwegen.

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